Lungenscreening in der Schweiz: Aktueller Stand

Wie schon in einem früheren  Artikel erwähnt wurde, hat das Expertengremium Krebsfrüherkennung eine Empfehlung für ein Lungenscreening ausgesprochen. Jedoch sind noch einige Hürden zu nehmen, bevor dies umgesetzt werden kann.

So müsste sich eine möglichst grosse Gruppe von Risikopersonen angesprochen fühlen, damit sich auch wirklich einen Nutzen aus diesem Screening ergibt. Bei vielen Risikopersonen sind jedoch Ängste und Vorurteile vorherrschend, welche eine Teilnahme an einem solchen Screening schlussendlich verhindern.

Eine weitere Hürde ist, dass die Prävention auf kantonaler Ebene reguliert wird, nicht national. Damit es keine regionalen Unterschiede gibt und alle beim Screening gleich behandelt werden, braucht es eine nationale Lösung.

Im Moment ist die Situation in der Schweiz folgendermassen: Es gibt verschiedene Arbeitsgruppen, welche sich dem Thema angenommen haben. In Lausanne findet ein Pilotprojekt statt, das vom Kanton finanziert wird. Interessierte haben auch die Möglichkeit bei der Hirslandengruppe oder dem Unispital Zürich ein Screening auf eigene Kosten durchführen zu lassen. Und auch die Stiftung für Lungendiagnostik bietet ein Screening auf Selbstkostenbasis an.

Auch die Politik muss zwingend mit an Bord geholt werden und davon überzeugt werden, dass eine nationale Strategie am sinnvollsten ist. Wie erwähnt, müssen die Ängste und Vorurteile bei den Risikopersonen abgebaut werden, um eine hohe Akzeptanz für das Screening zu erreichen.

Die Erfahrung aus verschiedenen Ländern haben gezeigt, dass eine solche Präventionsmassnahme schlussendlich die Gesundheitskosten senken kann. Je früher Lungenkrebs diagnostiziert wird, desto grösser ist die Chance auf eine Heilung. Und mit der Heilung sinken auch die wirtschaftlichen Kosten. Dies ist ein Faktor, der bisher aus unserer Sicht in der Diskussion um das Screening noch zu wenig beachtet wurde.

Wir von der Patientenorganisation Leben mit Lungenkrebs setzen uns dafür ein, dass auf nationaler Ebene eine Lungenscreening angeboten wird, welches für alle gleichermassen zugänglich ist. Darum sind wir auch interessiert an der Zusammenarbeit mit allen Entscheidungsträgern, um dies voranzutreiben. Dabei möchten wir auch die Interessen von Lungenkrebsbetroffenen einfliessen lassen.