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Interview zum Thema Lungenkrebs-Früherkennung mit Dr. Julia Schwarz

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Interview zum Thema Lungenkrebs-Früherkennung mit Dr. Julia Schwarz

Dr. Julia Schwarz, Spezialistin für Krebsfrüherkennung bei der Krebsliga Schweiz, spricht über ihre Arbeit zur Verbesserung des Zugangs zu Früherkennungsprogrammen für verschiedene Krebsarten und zur Förderung der öffentlichen Aufklärung.

Können Sie sich kurz vorstellen und uns erzählen, wie Sie zur Krebsliga Schweiz gekommen sind?

Seit 2023 bin ich als Fachspezialistin für Früherkennung bei der Krebsliga Schweiz tätig. Ursprünglich bin ich ausgebildete Tierärztin, doch meine eigene Krebserkrankung vor über zehn Jahren hat mich dazu bewogen, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Meine Tätigkeit bei der Krebsliga gibt mir nun die Möglichkeit, aktiv etwas gegen die Krankheit unternehmen zu können.

Was sind Ihre Hauptaufgaben und Ziele in Ihrer aktuellen Position bei der Krebsliga Schweiz?

In meiner Rolle als Fachspezialistin bin ich hauptverantwortlich für alle Themen rund um die Krebsfrüherkennung. Das umfasst die Förderung und Weiterentwicklung von Früherkennungsprogrammen, die Koordination von Anträgen zur Kostenübernahme solcher Leistungen durch die Krankenkassen sowie Projekte zur Aufklärung der Öffentlichkeit. Ziel ist es, der Schweizer Bevölkerung einen niederschwelligen, flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Zugang zu Früherkennungsleistungen für Brust-, Darm-, Gebärmutterhals- und Lungenkrebs zu ermöglichen. Dabei soll jede Person in der Lage sein, eine informierte und selbstbestimmte Entscheidung für oder gegen eine Früherkennungseuntersuchung zu treffen.

Was sind die wichtigsten Aspekte der Krebsfrüherkennungvorsorge, die die Öffentlichkeit verstehen sollte?

Krebsfrüherkennung ermöglicht es, Krebs zu entdecken, bevor Symptome auftreten. Bei einigen Krebsarten kann sogar die Entstehung der Krankheit verhindert werden. Eine frühzeitige Erkennung verbessert nicht nur die Heilungschancen, sondern ermöglicht oft auch schonendere Behandlungsmethoden. Allerdings sind Früherkennungsuntersuchungen nicht bei allen Krebsarten und für alle Personen gleichermassen sinnvoll. Für Brust-, Darm-, Gebärmutterhals- und Lungenkrebs gibt es jedoch klare Empfehlungen, welche Personengruppen von diesen Untersuchungen profitieren können. Bei einem erhöhten persönlichen Krebsrisiko ist es besonders wichtig, gemeinsam mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abzuklären, welche Untersuchungen sinnvoll sind.

Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Implementierung von Krebsvorsorgeprogrammen Früherkennungsprogrammen in verschiedenen Regionen der Schweiz?

Eine der grössten Herausforderungen ist die föderale Struktur der Schweiz. Zwar erfolgt die Kostengutsprache für Früherkennungsleistungen auf nationaler Ebene, aber die Umsetzung der Programme liegt in der Verantwortung der einzelnen Kantone. Nur wenn sich ein Kanton dazu entscheidet, ein Früherkennungsprogramm einzuführen, haben die Bewohner Zugang zu qualitätsgesicherten und franchisenbefreiten Untersuchungen. Momentan gleicht die Schweiz einem Flickenteppich, was das Angebot an Früherkennungsprogrammen betrifft. Das führt dazu, dass nicht alle Menschen in der Schweiz von den gleichen Leistungen profitieren können.

Wie bewerten Sie den aktuellen Stand der Aufklärung und Bildung über Krebsrisikofaktoren in der Schweiz?

Die Schweiz hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, besonders im Bereich der Tabakprävention und der Aufklärung über Hautkrebsrisiken. Trotzdem gibt es noch Verbesserungspotenzial, insbesondere in der breiteren Sensibilisierung für andere Risikofaktoren wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Alkoholkonsum. Eine besondere Herausforderung bei diesen lebensstilbedingten Risikofaktoren ist, dass es sich um Langzeitfolgen handelt. Da die negativen Auswirkungen oft erst nach vielen Jahren sichtbar werden, neigen viele Menschen dazu, die Risiken zu unterschätzen oder zu verdrängen. So ist beispielsweise der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs den meisten Menschen bekannt, dennoch rauchen laut Zahlen von 2022 noch immer 24 % der Schweizer Bevölkerung. Hier ist es besonders wichtig, Aufklärung so zu gestalten, dass die Menschen verstehen, wie sich ihr Verhalten heute auf ihre Gesundheit in der Zukunft auswirken kann.

Wie bewerten Sie die derzeitige politische Unterstützung für Krebsvorsorgeprogramme Krebsfrüherkennungsprogramme in der Schweiz?

Auf kantonaler Ebene zeigt sich in dieser Frage der Röstigraben: Während in der Westschweiz und im Tessin flächendeckend Programme zur Früherkennung von Brust- und Darmkrebs bestehen, gibt es in der Deutschschweiz noch zahlreiche weisse Flecken auf der Landkarte. Doch die Lücken schliessen sich langsam – jedes Jahr kommen neue Kantone hinzu, die solche Programme einführen. Auch auf nationaler Ebene wurde die Bedeutung der Früherkennung erkannt. So hat das Parlament beispielsweise den Bundesrat im Frühjahr 2024 beauftragt, einen nationalen Krebsplan zu erarbeiten. In die Entwicklung des Krebsplans sollen der Bund, die Kantone sowie relevante Organisationen, Expertinnen und Experten einbezogen werden und das Thema Früherkennung wird darin eine wichtige Rolle spielen.

Welche Rolle spielt die internationale Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Krebsvorsorgepolitik in der Schweiz?

Die internationale Zusammenarbeit ist von grosser Bedeutung, insbesondere was den Austausch von Best Practices, Forschungsergebnissen und Erfahrungen aus anderen Ländern betrifft. Organisationen wie die WHO oder europäische Netzwerke bieten wertvolle Leitlinien, an denen sich auch die Schweiz orientieren kann. Durch den Blick auf bereits bestehende Programme in anderen Ländern können wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen und diese für die Entwicklung und Verbesserung unserer eigenen Krebsvorsorge nutzen.

Was wünschen Sie sich von den politischen Entscheidungsträgern hinsichtlich der Unterstützung für Krebsvorsorge?

Ich wünsche mir, dass Krebsvorsorge und Früherkennung als eine langfristige Investition in die Gesundheit der Bevölkerung betrachtet werden und dass eine Harmonisierung der Programme auf nationaler Ebene stattfindet. Zudem wäre es wünschenswert, dass zusätzliche Mittel bereitgestellt werden, um bestehende Programme weiter auszubauen, die Forschung zu fördern und intensivere Aufklärungsarbeit zu leisten – besonders in Bevölkerungsgruppen, die schwerer zu erreichen sind.

Was ist Ihre Botschaft an die Leser des Newsletters bezüglich der Bedeutung von Krebsvorsorge und frühzeitiger Diagnostik?

Früherkennung kann Leben retten! Die frühzeitige Erkennung von Krebs erhöht die Heilungschancen. Mit gesunden Lebensgewohnheiten und der regelmässigen Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen kann man somit aktiv zur eigenen Gesundheit beitragen. Informieren Sie sich, und wenden Sie sich bei Fragen an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

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